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PJ-Bericht: Radiologie in Krankenhaus Reinbek St. Adolf- Stift open_in_new (9/2009 bis 1/2010)

Station(en)
Radiologische Abteilung
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Hamburg
comment Kommentar

Wer sich fuer das Gebiet der Radiologie interessiert, sollte unbedingt ein Tertial in Reinbek

absolvieren. Da ich mein Wahlfach ins letzte Tertial gelegt hatte, konnte ich entsprechend gegen zwei andere Tertiale vergleichen und bin auch im Rueckblick hochzufrieden mit meiner Wahl.

Tatsaechlich ist es sogar sehr zu empfehlen, hier sein letztes Tertial zu belegen, weil man durch den regelmaessig stattfindenden Unterricht aller grossen Faecher (Innere, Chirurgie, Anaesthesie, Gyn, Radiologie) noch einmal die Gelegenheit bekommt, diese Faecher kurz vor dem Examen

schmerzfrei unter Anleitung von Ober- und Chefaerzten zu repetieren.

Die radiologische Abteilung in Reinbek deckt ein breites Spektrum ihres Fachgebietes ab.

Vertreten ist hier zum einen die Diagnostik mit konventionellem Roentgen, CT, NUK und Ultraschall sowie die interventionelle Radiologie mit Punktion aller moeglichen Koerperstellen sowie Angiographie inclusive Stenteinlagen (bisweilen auch in der Aorta). Eine Tuer weiter (im wahrsten Sinne des Wortes) findet sich zudem ein MRT.

Als PJler in der Radiologie ist man voellig frei, sich seine eigenen Schwerpunkte zu setzen, d.h es wird einem nicht vorgeschrieben, mit welchen Themen man sich wann zu beschaeftigen hat. Meist ergibt sich aus den vorliegenden Faellen, was man sich genauer anschauen sollte. Knifflige oder

anders interessante Diagnosen bekommt man dabei eigentlich jeden Tag zu sehen. Es besteht sogar die Moeglichkeit, sich bei Interesse sehr intensiv und unter Anleitung praktisch mit dem Ultraschall zu beschaeftigen. Die Abteilung achtet sehr darauf, PJ-Kapazitaeten nicht zu ueberschreiten, d.h. im Gegensatz zu manch anderem Haus behindern sich die Studenten hier nicht gegenseitig. Wir waren meist zu zweit, und das finde ich fuer die Abteilung auch genau richtig. Sehr praktisch waren hier auch die Uebergaenge, so dass in meiner Zeit quasi immer ein Student da war, der sich schon etwas auskannte und einer, der gerade angefangen hat.

Faszinierend fand ich in der Zeit in Reinbek, dass man hier nicht nur unmittelbar fachliches lernt:

Ich habe beispielsweise gelernt, dass sich manche Neuwagen im Winter nicht oeffnen oder nicht

schliessen lassen, dass Katzen an der Herstellung teuren Kaffees beteiligt sein koennen, dass man

bei der Buchung eines Fluges sehr genau auf das Datum achten sollte und dass es in einer Abteilung mit Anhaengern von St. Pauli, HSV und Bayern Muenchen auch beim Zusammentreffen derselben nicht zu groeberen Misshandlungen kommen muss.

Hoechstbeteiligt an diesen Einsichten war das gesamte Personal der radiologischen Abteilung, das uns Studenten schon nach kurzer Zeit wie selbstverstaendlich auch zur ausserhaeusigen Weihnachstfeier

mitgenommen hat.

Aber auch das fachliche kam hier nicht zu kurz: Man kann hier wirklich jedem (inclusive Chef) seine Fragen stellen, und wenn sie tatsaechlich mal nicht sofort beantwortet werden koennen, hilft die grotesk umfangreiche Abteilungs-Bibliothek, in der es einerseits zu jedem Knochen eines bis mehrere Buecher fuer jede Modalitaet gibt, in der aber auch ein Molwanischer Reisefuehrer nicht fehlt.

Ich wuerde gerne einen Unterricht besonders herausheben, aber das faellt ernsthaft schwer:

Obwohl beispielsweise die Gynaekologie nicht direkt mein Wahlfach ist (um es milde auszudruecken), habe ich mich jede Woche auf den Gyn-Unterricht gefreut, der durch den ebenso lehrreichen wie

kurzweiligen Chefarzt der Abteilung in kleiner Runde durchgefuehrt wurde. Im chirurgischen Unterricht wurden so ziemlich alle Gebiete des Faches plastisch behandelt. Getopped allerdings wird das Angebot vom Radiologie-Unterricht. Sehr beeindruckend ist

hierbei insbesondere die Herangehensweise: Man erhaelt auch hier keinen Frontalunterricht, sondern wird stattdessen durch entsprechende Fragen und Hinweise dazu gefuehrt, dass man letztlich fast von alleine auf die Diagnose kommen kann.

Insgesamt kann man sagen, dass wirklich alle, mit denen man in Reinbek als Student zu tun hat,

bemueht sind, einem etwas beizubringen. Man bekommt nirgends einen Einlauf, wenn man mal etwas nicht weiss. Der Lehrauftrag wird hier sichtlich ernst genommen.

Auffallend war in diesem Haus allgemein der freundliche Umgang mit den Studenten. Das gilt fuer die MTAs der Funktionsbereiche genauso wie fuer das Pflegepersonal auf den Stationen. Aber eben erfreulicherweise auch fuer die leitenden Ober- und Chefaerzte der Abteilungen, mit denen ich zu tun hatte.

Als PJler in der Abteilung schafft man es eigentlich immer zum kostenlosen Fruehstuck in der Kantine, wo man auch recht schnell Kontakt zu PJlern anderer Abteilungen bekommt. Tatsaechlich schafft man es

sogar auch noch zum kostenlosen Mittagessen. Und wem das immer noch nicht reicht: Die Kleidung wird gestellt und es gibt sogar noch einen monatlichen Obulus.

Bewerbung

Ich hatte mich einige Monate vor dem PJ per Email beworben. Der Rest lief ueber den entsprechenden Moodle-Kurs des UKE.

Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
175

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1