Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Für jemanden mit breit angelegtem medizinischen Interesse in fortgeschrittenem Fachsemester und vorhandener Famulaturerfahrung kann ich die interdisziplinäre Rettungsstelle in Berlin-Buch sehr empfehlen. Zum ersten Mal arbeitete ich selbstständig in einer Famulatur und betreute Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung. Zunächst führte man als Famulant Anamnese/körperl. Untersuchung durch und dokumentierte die Ergebnisse im SAP. Anschließend hielt man anhand einer Arbeitsdiagnose Rücksprache mit den (Ober-)Ärzten, veranlasste erweiterte Diagnostik, erstellte einen Therapieplan. Daraufhin verschaffte sich der jeweilige Arzt nochmals ein selbstständiges Bild des Patienten, wodurch die eigene Untersuchungstechnik verifiziert und die Diagnose gesichert wurde. Hauptaufgabenfeld waren internistische Erkrankungen.

Pro:

- ideale Simulation einer selbstständigen Assistenzarzttätigkeit

- hoher Wissensgewinn

- komplette Betreuung von und Mitverantwortung für Patienten von Anfang bis Ende

- bei Interesse Mitarbeit im chirurgischen Bereich (Wundversorgung, Nähen, Gelenkspunktionen oder Pleuradrainage selbst durchführen) oder anderen Disziplinen (Neuro, Päd) möglich

- sehr nettes Team, freundlich, Spaß an der Lehre und guter Umgang mit Famulanten, auch seitens OAs und CA

- eigener Wissensstand wird auf die Probe gestellt, mit der ständigen Möglichkeit der Rücksprache

- es wurde stets Rücksicht auf die Famulanten genommen, Pausen oder (bei Begründung) früheres Gehen problemlos mgl.

- Verkürzung der Famulatur durch Arbeiten am Wochenende mgl.

- OAs nehmen sich Zeit, um Sonographie zu unterrichten; eigenständiges Schallen mgl.

- CA-Visite 1x/tgl. mit tiefgründiger Fallbesprechung und didaktisch wertvollen Fragen

Kontra:

- zeitweise viele Famulanten auf der Station, dadurch versetzter Arbeitsbeginn 8/10/12/14 Uhr, mitunter Arbeitszeiten länger als 8 Stunden

Insgesamt eine wirklich bereichernde Famulatur, v.a. die Selbstständigkeit und Verantwortung!